Uns hatten auf meine Befehl hin 2 der niederen Wachen begleitet, meine neue Leibwache befand sich in der Ausbildung von Alec. Diese war soweit ich wusste beim Training, eben aus diesem Grunde nicht verfügbar - am Gästegemach angekommen gab ich nur ein Zeichen die Türe zu öffnen und vor der Türe zu warten.
"Nun tritt ein" meinte ich an Valerie gewandt die neben mir stand und ließ ihr den Eintritt - die meiste Zeit war sie leicht hinter mir gelaufen. Nach ihr betrat auch ich das Gemach und schloss die Türe "Nun du sprichst mich mit Meister an wenn du etwas von mir wissen möchtest" ich hatte wieder meinen altbekannten gelangweilten Tonfall drauf. "Dies hier wird für die Zeit deines Aufenthaltes hier im Schloss dein Gemach sein" ich schritt weiter in den Raum hinein und steuerte das Barocke Sofa an. Ehe ich mich selber hinsetze wies ich Valerie an sich doch dort drüben im Bad frisch zu machen " Du wirst alles nötige vorfinden, bitte schreite hinfort ich werde hier warten und mir alles weitere überlegen" ich sah sie kurz prüfend an. Etwas tun durfte ich ihr nicht, dann aber wandte ich mich ab und nahm platz °Es wird gewiss eine schwere Aufgabe werden, doch keine die ich nicht schaffen werde°

Für mich kam es wie eine gefühlte Ewigkeit vor welche diese Valerie in dem Bad zubrachte, immer wieder wechselte ich meine Sitzposition und sah zu dem Raum hinüber in welchem sie verschwunden war. Leicht wunderte ich mich schon denn erst vernahm ich das Wasser für die Badewanne, danach die Dusche. °Ok Marcus, sie kennt es nicht - gib ihr die Zeit° ermahnte ich mich selber, selbst wenn ich unsterblich war so ließ man einen Meister nicht unnötig warten.

Weitere lange Minuten verstrichen, bis ich aussah da ich Schritte vernahm die sich aus dem Badezimmer her näherten und dann gefolgt von den Worten "Ich bin bereit" Ich blieb jedoch sitzen und wies auf den freien Stuhl zu meiner rechten "Bitte nimm Platz, es gibt einiges was ich dir zu erklären habe" ich drehte mich zu ihr hin, selbst wenn sie wirklich toll in dem Kleid aussah war ich hier der das sagen hatte.
"Da du der Gast von meinem Bruder Aro bist, werde ich dir dieses Kleid durch gehen lassen Valerie" - "Doch erst einmal komme ich zu den Regeln die nicht nur in Volterra gelten, sondern Weltweit"


"Die Existenz der Vampire ist geheim zu halten.
Es ist verboten, unsterbliche Kinder zu erschaffen, da man diese weder erziehen noch kontrollieren kann.
Es ist verboten, sich mit Kindern des Mondes zu vereinen.
Es ist verboten, fälschlicherweise auszusagen, dass jemand gegen ein Gesetz verstoßen hat.
Es ist verboten, in Volterra zu jagen. Man darf nicht zu auffällig jagen.
Neugeborene müssen erzogen und mit den Regeln vertraut gemacht werden. Der Erschaffer ist für jeden Neugeborenen verantwortlich, den/die er erschaffen hat.
Rebellionen gegen die Volturi sind verboten.
Wenn ein Mensch das Vampirgeheimnis kennt, muss der Vampir, der daran die Schuld trägt, den Menschen entweder töten oder in seinesgleichen verwandeln.
Man darf den Menschen nie seine besonderen Fähigkeiten und Stärken zeigen, z.B. die Reaktion der Haut im Sonnenlicht, Schnelligkeit, Stärke, seine jeweilige individuelle Gabe"

ich sah sie an "Nun hast du alles soweit verstanden oder muss ich dir noch etwas davon nahe legen?" Immer hin war sie wohl laut Aro etliche Jahre in Gefangenschaft gewesen. Jetzt hieß es abzuwarten - sicherlich würden ihr diese Gesetze nicht gefallen, doch wenn ihr das Leben als Vampire lieb war - musste auch sie diese lernen und sich daran halten.

Das es ihr nicht passt musste mir nicht auffallen, ich konnte es auch so spüren "Valerie selbst das Leben als Vampire ich nicht so einfach, es ist wesentlich anstrengender als das der Menschen. Dem entsprechend mehr Regeln mussten wir aufstellen um ein gewisses Chaos zu unterbinden" Langsam aber sicher hoffte ich doch das sie es verstehen würde "Da du wohl in Gefangenschaft gelebt hast, ist es besonders wichtig dir diese Regeln zu erläutern" nicht wirklich streng aber doch etwas mit bedacht kamen nur die meinen gesprochenen Worte aus meinem Munde.
"Ich bin mir sicher das du einige der Gesetze gebrochen hast und mein Bruder gewiss davon weiß - deswegen werde ich dazu nichts sagen" weiter beobachtete ich ihre Haltung mir gegenüber. "Zum Jagen selber darfst du gerne in den Wald gehen, das Jagen innerhalb und an den Stadtmauern ist strengstens verboten und wird mit dem Tode gestraft" - "Wie ich meinen Bruder Aro kenne, wird er dich gewiss zu dem täglichen Mahl im Thronsaal einladen"

"Des weiteren wirst du noch einige Volturi kennen lernen, unsere Leibwachen - ihnen solltest du stets mit Respekt gegenüber treten vor allem Jane und Alec. Ebenso Alessia, Renata und Demetri" Wobei Jane schon reicht um ihr das Leben hier zur Hölle zu machen, Demetri würde sie überall finden selbst als Maus im Wald.

"Doch Valerie eines möchte ich doch gerne wissen, wieso gerade wir? Das Schloss der Volturi?" - "Was führst du im Schilde?" ich war angespannt

Misstrauisch lag mein Blick auf Valerie - ok sie wollte nicht darüber sprechen, gut dann musste ich über meinen Bruder Aro an die Informationen kommen. "Wie du meinst" sprach ich gleichgültig aus, so etwas weckte natürlich noch mehr die Neugierde und schürte das Misstrauen weiterhin welches ich ihr gegenüber hegte.
Wie es schien war die Sache mit der Einladung zum speisen wohl eher nach ihrem Geschmack als sich selber etwas im Wald und dem angrenzenden Land zu suchen. Sie lächelte, was mich aber weitestgehend kalt ließ, ebenso der musternde Blick - welche ich zur Genüge kannte. "Mein liebes Kind, wir sind die Könige der Vampire - wozu haben wir wohl Leibwachen? Selbst als Gast hier in diesem Schloss hat man sich an die Regeln zu halten und gewiss eines lass dir gesagt sein. Manche Gabe willst du nicht zu spüren bekommen, besonders nicht wenn dir etwas an deinem Leben liegt" .. ja viel kam noch auf sie zu.

Sie ließ ihren Blick nicht von mir ab und kam auf Caius zu sprechen "Wir sind 3 an der Zahl die überall auf der Welt herrschen, die meisten schätzen und, der anderen weniger" kurz und kaum merklich zuckte ich mit dem Achseln, im grunde wartete ich nur darauf bei einem Kampf mein Leben zu verlieren. "Unseren Bruder wirst du später noch kennen lernen" hoffte ich zumindest das es ihm soweit besser ging und er sich auf dem Weg der Besserung befand.

Valerie´s Haltung veränderte sich leicht auf dem Stuhl und ja ich bekam eine ehrliche Antwort von ihrer Seite "Nun denn, ich will dir in diesem Punkt einmal glauben schenken" Dann allerdings überraschte sie mich wirklich "Was soll das bedeuten bis jetzt?" kam es fast schon ein wenig herrisch rüber. Das sie mehr als mir interessiert war konnte ich nicht nur sehen, sondern auch spüren "Was ist an mir so interessant, dass man es herausfinden muss?" mit ihren Worten hatte mich Valerie sichtlich überrumpelt. Niemand hatte sich zuvor für mich interessiert, mit Dora meiner engsten Schwägerin sprach ich hin und wieder.

Nun mein Misstrauen lag eben in meiner Natur, da von Ihr als Gast wohl keine wirkliche Gefahr ausging milderte sich auch langsam meine Stimmung. Aro hätte sie nie am Leben gelassen, wenn er etwas strafbares in den Gedanken gesehen hätte. Selbst wenn ihr Blick immer noch auf mir ruhte dachte ich nach und nahm dank meiner Gabe eine gewisse Verbindung war. Diese erschien mir als nicht ganz fest aber den noch ehrlich was ihren Worten entsprach. Zu dem musste ich mir selber auch eingestehen, dass sie nicht auf den Mund gefallen war. Recht offen und frech - nun dies war etwas was man mit einer gewissen strenge beenden konnte.

Als Valerie mich wieder direkt ansprach mit ihrer offenen Art und Weise suchte ich ihren Blick. "Da hätten wir doch schon einen Grund Valerie, in deinen Augen bin ich geheimnisvoll. Was sicherlich deine extreme Neugierde noch mehr entfacht, hab ich nicht recht" sprach ich an sie gewandt, ich wollte sie testen "Das ich vielleicht hin und wieder so zurückweisend wirke, hat durchaus mit diesem Geheimnisvollen zu tun" Ich war nicht gewillt ihr von meiner Trauer zu erzählen. Sie war ein Gast und selbst wenn sie nichts im Schilde führte so konnte man nicht vorsichtig genug sein. Informationen über mich oder meine Brüder waren sehr Wertvoll!

"Möchtest du mir nicht ein wenig mehr über dich erzählen? Um diesem zurück gewiesen werden aus dem Wege zu gehen? Mein Brüder dürften die selber Interesse haben" °Vor allem Aro° Leichte beugte ich mich nach vorne und kreuzte meine Hände über dem Knie, dieses Band, diese Bindung welche von ihr ausging - durfte ich nicht außer acht lassen. Ich würde gezielt ein Auge darauf haben müssen.

Kurz verfinsterte sich meine Miene, sagte ich aber nichts denn sie schien selber gemerkt zu haben das sie mich gedutzt hatte. Nur weil sich mein Misstrauen ihr gegenüber leicht zu legen schien, ließ ich nicht alles durch gehen. Sie hatte immer noch ein Oberhaupt vor sich und das musste sie sich noch angewöhnen.

Valerie war immer noch nicht davon abzubringen das ich dieses geheimnisvolle nicht preis geben wollte, doch das machte es auch erst recht interessant in meinen Augen. Die Neugierde stand ihr wahrlich in die Augen geschrieben und ja selbst wenn ich es mir nicht eingestehen wollte so schmeichelte es mir doch schon etwas. Sie war die erste Frau nach Jahrhunderten die wohl etwas in mir sah was ich selber nicht mehr sah oder sehen wollte.

Mein Gesicht schien sich zu versteinern, wie konnte man jemand nur so am Leben erhalten "Verzeih Valerie, doch wer hat dies getan?" In meinen Augen hatte dieses Wesen weit aus schlimmeres verdient, als es Valerie erlebt hatte all die Zeit. "Für mich und meine Brüder wäre es sehr wichtig zu wissen, wer dies getan hat!" denn so etwas wurde bei uns mit dem Tode gestraft, was ich ihr so aber nicht erzählte denn dies waren eben anliegen der Volturi. "Schon gut, ich habe mehr als genug gehört Valerie" sagte ich fast schon freundlich für meine Verhältnisse.

Für einen Moment musste ich überlegen was ich von mir preisgeben sollte "Etwas von mir erfahren - nun meine Liebe" ich machte eine Pause und veränderte meine Haltung "Neben meinen beiden Brüdern gehöre ich zu den Oberhäuptern über die Vampire, schon sehr viele Jahrhunderte, inzwischen Jahrtausende wenn man es so möchte. Wieso ich so bin wie ich bin hat seine Gründe und bisher hat mich auch noch keiner davon erlösen können" damit war eindeutig das leiden gemeint, niemand war je nah genug an mich heran getreten um mich von dem leid erlösen zu können. "Zu dem bin ich der stillste von uns allen, was auch eben mit diversen Vorkommnissen zusammen hängt" was sollte ich ihr groß erzählen. Jeder der mich kannte wusste um das leid welches mich plagte.

Langsam aber sicher wurde ich hellhörig, ihr Erschaffer war also noch eingesperrt und Valerie alleine wusste wo sich dieses Versteck befand. Wir hatten ein paar Wachen die sich nicht außerhalb des Schlosses befanden, so konnten sie diesen aufsuchen und in den Thronsaal bringen lassen. Aro würde diesem bestimmt zu stimmen und ebenfalls gefallen daran finden - so sicher war ich mir.
"Hmm du sagst also er ist noch gefangen in dem er dich eingesperrt hatte, richtig?" - "Hier bist du erst einmal sicher, selbst wenn es sich selber würde befreien können" Tief in meinem inneren wollte ich den Vampire leiden sehen, er würde seine gerechte Strafe für die Taten bekommen, so viel stand fest.

"Nein so was ist ebenfalls nicht erlaubt und glaube mir er wird dafür seine Strafe erhalten. Wir müssen nur wissen wo sich diese Höhle befindet, den Rest werden wir erledigen" versuchte ich sie leicht zu beruhigen.
Valerie ließ einfach nicht locker und so beschloss ich für mich ihr ein Rätsel aufzugeben "Nun mein liebes Kind, was kann ein Wesen so sehr in ein trübsinniges Halten fallen lassen?" leichte Neugierde stand mir nich in den Augen geschrieben. Ich wollte sehen wir weit sie denken konnte, wie weit ihr Geist vor ran geschritten war.